„Mit ihrer Weigerung im heutigen Ö1-Mittagsjournal, zur Frage der gleichgeschlechtlichen Ehe überhaupt Stellung zu nehmen, gibt ÖVP-Kandidatin Benita Ferrero-Waldner deutlich zu erkennen, dass ihr die Lebenssituation von Lesben und Schwulen in Österreich zumindest egal ist“, erklärt Barbara Fröhlich, Referentin der HOSI-Wien-Lesbengruppe.
„Die Frage war ihr hörbar unangenehm. Entweder hat sie sich nie damit beschäftigt oder sie tritt in Wahrheit für die Ungleichbehandlung und Diskriminierung von Lesben und Schwulen ein und war diplomatisch genug, das nicht offen und ehrlich zu sagen. Beides ist in unseren Augen gleich schlimm.“
Keine Kandidatin für Lesben und Schwule
„Mit dieser Haltung stößt sie nicht nur Lesben und Schwule vor den Kopf, sondern auch deren Familienangehörige und FreundInnen. Immerhin sind rund zehn Prozent der österreichischen Bevölkerung homosexuell“, gibt HOSI-Wien-Obmann Christian Högl zu bedenken. „Eine Kandidatin, die offenkundig von vornherein mit einer Gruppe, der mehrere hunderttausend Menschen angehören, nichts zu tun haben will, kann nicht eine Präsidentin aller ÖsterreicherInnen werden. Ferrero-Waldner erweist sich einmal mehr als Marionette ihres Chefs, Bundeskanzler Wolfgang Schüssels, dessen negative Haltung zur Gleichstellung und Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen allerdings sattsam bekannt ist. Die HOSI Wien ruft daher Österreichs Lesben und Schwule auf, nicht für Ferrero-Waldner zu stimmen.“
Siehe dazu auch Aussendung vom 18. Jänner 2004.