Nachdem VertreterInnen der HOSI Wien in den letzten Monaten bereits Gespräche mit den Regierungsmitgliedern Josef Pröll, Maria Berger, Claudia Schmied und Christine Marek sowie mit ÖVP-Generalsekretär Hannes Missethon, SPÖ-Nationalratsabgeordneter Gabriele Heinisch-Hosek und ÖVP-Landesrätin Johanna Mikl-Leitner geführt hatten, wurden heute Vormittag die HOSI-Wien-Obleute Ute Stutzig und Christian Högl von Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky empfangen.
„Bei diesem Gespräch ging es in erster Linie um die Eingetragene PartnerInnenschaft (EP) für gleichgeschlechtliche Paare, wobei wir Andrea Kdolsky unsere diesbezüglichen Vorstellungen und Forderungen präsentierten“, berichtet Ute Stutzig. „Wir betonten gegenüber der Bundesministerin, dass es nicht bloß um eine Gleichstellung von Lebensgemeinschaften geht, sondern es sich um jene Rechte und Pflichten handelt, die heute der Ehe vorbehalten sind. Weiters diskutierten wir zum Teil sehr heftig über das Recht auf Adoption und künstliche Befruchtung für Lesben und Schwule. Sowohl bei diesem Thema als auch beim Scheidungsrecht zeichneten sich durchaus unterschiedliche Herangehensweisen ab.“
Jugend und Gesundheit
„Da Andrea Kdolsky nicht nur für Familie, sondern auch für die Ressorts Gesundheit und Jugend zuständig ist, haben wir auf die entscheidende Verantwortung der Politik in diesen Bereichen für die – vor allem seelische – Gesundheit homosexueller Jugendlicher hingewiesen“, ergänzt Christian Högl. „Gerade bei MedizinerInnen und PsychotherapeutInnen herrscht durchaus noch ein großer Mangel an Wissen über Homosexualität und Sensibilität im Umgang mit homosexuellen Menschen. Ein diskriminierungsfreies und unterstützendes Umfeld stellt aber einen essentiellen Faktor für das Coming-out und die Akzeptanz der eigenen Homosexualität bei jungen Lesben und Schwulen dar. Denn gerade in dieser Gruppe ist die Zahl der Selbstmorde bzw. der Selbstmordversuche signifikant höher als bei heterosexuellen Jugendlichen.“
„Für uns hat sich der über die Medien gewonnene Eindruck im persönlichen Gespräch bestätigt, dass die Ministerin auch kontroversiellen Themen gegenüber Offenheit beweist und sehr klare Standpunkte bezieht. Wir hoffen, dass sich Andrea Kdolsky und andere unseren Forderungen nach Gleichberechtigung aufgeschlossene PolitikerInnen innerhalb der ÖVP durchsetzen werden“, erklärt Stutzig abschließend.