Bei strahlendem Wetter und über 30 Grad Hitze zog vergangenen Samstag, 16. Juni, zum 17. Mal die Regenbogenparade über die Wiener Ringstraße. Der Paradenzug startete am Rathausplatz, umrundete den Ring komplett und endete wieder vor dem Rathaus. Sowohl das Rathaus als auch einige andere Gebäude entlang der Ringstraße, darunter erstmals das Burgtheater, waren mit riesigen Regenbogenfahnen beflaggt.
Kreative Beiträge
Dieses Jahr hatten sich noch mehr Gruppen als in den letzten Jahren angemeldet. Inklusive Einsatzfahrzeugen wurden 52 Startnummern vergeben. Wie immer schlossen sich aber auch heuer weitere Gruppen dem Zug an, die die (kostenlose) Anmeldung verabsäumt hatten und deshalb nicht am Jurybewerb teilnehmen konnten. Ein beliebtes Fotomotiv waren die offiziellen Pride-Girls Laura und Reka sowie die Pride-Boys Robert und Bernhard, die in sehr gelungenen regenbogenfarbenen Bodypaintings von Katharina Martini und Viola Stockinger an der Spitze des Zuges marschierten. Für besonderes Aufsehen sorgten die Regenbogen-Straßenbahnen der Wiener Linien, die dieses Jahr nach den Dykes on Bikes die Zugspitze der Parade flankierten.
In der Fotozone am Start war die Jurybühne platziert, auf der VertreterInnen der heimischen und internationalen Community sowie Promis wie Gery Keszler und Conchita Wurst die Beiträge nach Kreativität, Ausführung und Botschaft bewerteten. Ausgezeichnet wurden in der Kategorie „Fußgruppen“ der Verein MiGay mit seinen luftballongeschmückten Fahrrad-Tandems, in der Kategorie „Kleinfahrzeuge“ die Beratungsstelle Courage mit ihrer originellen HOMOPHOBEXforte-Idee und in der Kategorie „LKW und Sattelschlepper“ die AIDS-Hilfe Wien mit ihrem Truck, der mit den eigens für ihre aktuelle Präventionskampagne gestalteten Comic-Zeichnungen von Ralf König versehen war.
Leider konnte die Preisüberreichung an die GewinnerInnen nicht in der geplanten Form im Rahmen der Schlusskundgebung durchgeführt werden, da der Veranstalter der Pride Show – entgegen der ursprünglichen Vereinbarung – den Jurymitgliedern und den Vertretern der HOSI Wien, die heuer die Parade bereits zum zehnten Mal organisiert hat, den Zutritt zum Backstagebereich verweigerte. Mehrfache diplomatische Interventionsversuche blieben erfolglos. Die SiegerInnenehrung wird daher in angemessenem Rahmen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Positives Resümee
Mit rund 150.000 TeilnehmerInnen und Schaulustigen war die 17. Regenbogenparade eine der erfolgreichsten überhaupt. Die Wienerinnen und Wiener und die Gäste aus den Bundesländern sowie viele TouristInnen setzten ein ausgelassenes Zeichen der Solidarität und zeigten, dass Lesben, Schwulen und Transgender-Personen in dieser Stadt hohe Wertschätzung entgegengebracht wird.