„Mit tiefer Betroffenheit mussten wir erfahren, dass Helga Pankratz heute morgen wenige Tage vor ihrem 55. Geburtstag verstorben ist. Sie hatte vor über zwei Jahren ihre Krebsdiagnose erhalten und sich ihrer Krankheit mit bewundernswerter Stärke entgegengestellt und bis zuletzt ihren Lebenswillen und ihren Sinn für Humor nicht verloren“, erklärt HOSI-Wien-Obmann Christian Högl.
„Mit ihrem Tod verliert die heimische Lesben- und Schwulenbewegung eine ihrer verdienstvollsten Aktivistinnen. In der HOSI Wien war Helga Pankratz kurz nach Entstehung des Vereins maßgeblich an der Gründung der Lesbengruppe beteiligt, sie initiierte die Jugendgruppe und wirkte an vielen Projekten mit. Dazu zählten u.a. die LAMBDA-Nachrichten, die Zeitschrift der HOSI Wien, für die sie über zwei Jahrzehnte die regelmäßige Kolumne ‚Aus lesbischer Sicht‘ schrieb oder das ebenfalls von ihr ins Leben gerufene Schulbesuchsprojekt ‚peerconnexion‘. Sie übte im Vorstand des Vereins im Laufe der Jahre mehrere Funktionen – unter anderem jene der Obfrau – aus“, so Högl weiter.
„Helga Pankratz war außerdem österreichweit in anderen Vereinen und in der Vernetzung der Community nachhaltig aktiv, unter anderem als Vorstandsmitglied der Initiative Minderheiten, beim Frauentanzclub Resis.danse sowie in verschiedenen Kulturprojekten. Auch die Förderung der Aktivitäten der heimischen LSBT-Sportvereine war ihr ein wichtiges Anliegen. Im Jahr 2000 wurde sie mit dem Gay And Lesbian Award (G.A.L.A.) der HOSI Linz für besondere Verdienste um die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von Lesben und Schwulen in Österreich ausgezeichnet“, hebt HOSI-Wien-Obfrau Cécile Balbous hervor. „Wir trauern nicht nur um eine langjährige und verdienstvolle Mitarbeiterin, sondern vor allem auch um eine Freundin und einen sehr liebenswerten, herzlichen Menschen.“