Am Samstag, 1. Juli 2006, findet zum elften Mal die Regenbogen-Parade statt. Tausende Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgenders, FreundInnen und SympathisantInnen werden an diesem Tag einmal mehr für Gleichberechtigung und Toleranz demonstrieren.
„Die Regenbogen-Parade ist mehr als nur ein farbenfroher Umzug“, erklärt Bettina Nemeth, Obfrau der HOSI Wien. „Sie ist auch eine politische Demonstration, die an das erste gemeinsame Aufbegehren von Lesben, Schwulen und Transsexuellen gegen Polizeiwillkür und -gewalt im Juni 1969 in der New Yorker Christopher Street erinnern soll. Die Schaffung gleicher rechtlicher Rahmenbedingungen für unsere Beziehungen ist eine unserer zentralen Forderungen. Wir verlangen die Einführung der Eingetragenen PartnerInnenschaft bzw. – wenn gleichzeitig die Ehe modernisiert und reformiert wird – die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare.“
Demo und „Celebration“
Ab 15 Uhr wird sich der bunte Demonstrationszug vom Stadtpark aus gegen die Fahrtrichtung über Ring, Kai und Ring bis zum Heldenplatz bewegen, diesmal unter dem Motto „Come together – come out!“. HOSI-Wien-Obmann Christian Högl erläutert: „Damit soll zweierlei signalisiert werden. Erstens: Lesben, Schwule, Transgender-Personen und solidarische heterosexuelle Männer und Frauen kommen zusammen und demonstrieren gemeinsam für den Abbau von Vorurteilen und für Gleichberechtigung. Und zweitens ist es ein Aufruf an alle versteckt lebenden Lesben und Schwulen, aus ihrer Isolation auszubrechen und den Tag der Regenbogen-Parade für ein selbstbewusstes Coming-out zu nutzen. Homosexualität ist eine Form der Liebe und nichts, wofür man sich schämen und verstecken müsste.“
Am Heldenplatz wird die Schlusskundgebung („Celebration“) stattfinden. Dort erwartet die TeilnehmerInnen ein Showprogramm mit u.a. Jimmy Somerville, bekannt als ehemaliger Leadsänger der legendären 80er-Jahre-Bands „Bronski Beat“ und „The Communards“.
Regenbogenbeflaggte Straßenbahnen
Es besteht noch die Möglichkeit, Patenschaften für einige der 33 Wiener Straßenbahnlinien zu übernehmen, deren Garnituren die vier Wochen vor der Parade mit Regenbogenfahnen beflaggt durch Wien fahren werden. Die Aktion wird über Spenden finanziert: Eine Patenschaft für eine Linie kostet 210 Euro. Auch eine gemeinsame Patenschaft für zwei Personen, Organisationen oder Firmen um je 105 Euro ist möglich. Die PatInnen werden sofort nach Übernahme der Patenschaft im Internet und in der Juli-Ausgabe der LAMBDA-Nachrichten genannt und erhalten als Dankeschön eine Urkunde. Nähere Informationen dazu und zur Regenbogen-Parade im Allgemeinen gibt es unter den nebenstehenden Menüpunkten (links).