Morgen Samstag, 20. Juni 2015, wird zum 20. Mal die Regenbogenparade über die Ringstraße in Wien ziehen. Sie wird um 14 Uhr beim Rathausplatz starten und gegen die Fahrtrichtung „andersrum“ – an Parlament, Oper, Stadtpark, Urania, Ringturm, Börse und Universität vorbei – einmal um den Ring ziehen. Veranstalterin der Parade ist zum 13. Mal die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien.
„Wir erwarten wieder Zehntausende, die im Paradenzug mitmaschieren, und mit all jenen, die entlang der Ringstraße als ZuschauerInnen den Weg der Parade säumen werden, insgesamt mehr als 100.000 Menschen. Sie werden mit dieser friedlichen und bunten Demonstration ein kräftiges Zeichen für Akzeptanz und Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender- und intersexuellen Personen setzen“, erklärt HOSI-Wien-Obmann Christian Högl.
„Dieses Jahr steht voll und ganz im Zeichen des Regenbogens. Nach einem sehr erfolgreichen Regenbogenball Ende Jänner, dem sehr emotionalen Life Ball im Mai und der fulminanten Songcontest-Woche steht mit der Regenbogenparade nun der nächste Höhepunkt auf dem Programm. Der ORF hat nicht nur einen beeindruckenden ESC organisiert, sondern wird als ein in LSBT-Angelegenheiten inzwischen vorbildliches Unternehmen auch erstmals an der Regenbogenparade teilnehmen: Mit einem großen Truck wird der Erfolg des ESC 2015 in Wien noch einmal so richtig gefeiert“, so Högl weiter.
„Was die Zahl der Gruppen betrifft, schenkt sich die LSBTIQ-Community zum 20-Jahr-Jubiläum mit einer Rekordbeteiligung von über 55 TeilnehmerInnen – mit Ausnahme von Europride 2001 – die größte Regenbogenparade seit ihrem Bestehen“, führt Vorstandsmitglied Lui Fidelsberger weiter aus, „wobei wir uns über die bunte Mischung von ParadenveteranInnen und neuen Gruppen ebenso freuen wie über die stärkere Beteiligung des Bereichs des Sports. So werden morgen Fußballfans gegen Homophobie vertreten sein und Intoleranz die rote Karte zeigen. Die Parade wird damit einmal mehr ein unübersehbares Zeichen des Respekts gegenüber verschiedenen Lebensweisen und Liebesformen sowie Geschlechtsidentitäten setzen. Die HOSI Wien lädt alle herzlich ein, dieses Fest der Vielfalt mit uns zu feiern.“
„Um 17 Uhr wird der Paradenzug traditionell für ein paar Minuten zum Stillstand kommen und der Menschen gedacht werden, die wir an AIDS verloren haben oder die Opfer von homo- oder transphoben Hassverbrechen wurden. Wir freuen uns, dass wir dieses Jahr Conchita gewinnen konnten, die Durchsage zum Moment des Gedenkens zu sprechen“, ergänzt Fidelsberger.
„Levelling-up jetzt!“
„Der Paradenbeitrag der HOSI Wien wird im Zeichen ihrer Forderung nach gleichem Diskriminierungsschutz für alle stehen. Wir fordern schon seit Jahren, die bestehende bundesrechtlich verankerte Diskriminierung ausgerechnet beim Schutz vor Diskriminierung endlich zu beseitigen. Lesben und Schwule sind nach dem Bundesgleichbehandlungsrecht nur vor Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf geschützt, nicht aber beim Zugang zu und bei der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, worunter etwa auch die Vermietung von Wohnraum fällt“, erklärt Högl abschließend.