Das Parlament in Stockholm hat gestern (5. Juni 2002) am späten Abend das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare verabschiedet. Der Beschluß kam mit Unterstützung von Abgeordneten aller Parlamentsparteien mit Ausnahme der Christdemokraten zustande.
Nach den Niederlanden ist Schweden damit das zweite Land der Welt, das lesbischen und schwulen Paaren die Adoption fremder Kinder erlaubt. (Die weniger weitreichende Stiefkindadoption in Dänemark und Island erlaubt nur die Ko-Adoption der Kinder der Partnerin durch die Partnerin bzw. des Partners durch den Partner.)
„Die HOSI Wien ist über das neue Adoptionsrecht in Schweden sehr erfreut“, kommentiert HOSI-Wien-Obmann Christian Högl den Beschluß der Skandinavier. „Es handelt sich hier sich um ein historisches Ereignis und eine logische Konsequenz bei der Umsetzung eines modernen Menschenrechtsverständnisses. Lesben und Schwule sind als Eltern genauso gut oder schlecht wie Heterosexuelle. Bei der Zulassung als Adoptivmutter oder -vater sollte immer das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen und die sexuelle Orientierung der Eltern keine Rolle spielen.“
Beispielgebend für Österreich
„Österreich sollte sich an den Niederlanden und Schweden ein Beispiel nehmen. Aber im Gegensatz zu diesen Staaten gibt es bei uns noch keine Partnerschaftsgesetze für gleichgeschlechtliche Paare und mit § 209 sogar noch eine menschenrechtswidrige Bestimmung im Strafrecht“, so Högl abschließend.