„Wir sind sehr zufrieden mit der gestern präsentierten Entscheidung, Hans Kupelwiesers Entwurf eines Mahnmals für die homosexuellen und Transgender-Opfer des Nationalsozialismus zu verwirklichen“, erklärt Christian Högl, Obmann der HOSI Wien.
„Es freut uns, dass VertreterInnen der lesbisch-schwulen und Transgender-Community in die Entscheidungsfindung im Rahmen des künstlerischen Wettbewerbs eingebunden waren und ihre Präferenzen zu den eingereichten Entwürfen mitteilen konnten. Das nun ausgewählte Projekt zählte auch zu unseren absoluten Favoriten.“
„Wir sind der Stadt Wien auch sehr dankbar, dass sie dieses wichtige Zeichen setzt“, ergänzt HOSI-Wien-Obfrau Bettina Nemeth. „Wir begrüßen auch sehr den Ansatz, nicht bloß einen leicht zu übersehenden Gedenkstein irgendwo in der Stadt aufzustellen, sondern ein ungewöhnliches und auffälliges Mahnmal auf einem zentralen und stark frequentierten Platz in der Innenstadt zu verwirklichen, das durchaus ein neues Wahrzeichen Wiens werden kann.“
Wohltuender Kontrapunkt zur ÖVP
„Wir werten das Mahnmal aber auch als politische Aussage und Positionierung der Wiener Stadtregierung gegen die Haltung der ÖVP nicht nur in aktuellen Fragen der Gleichstellung von Lesben und Schwulen, sondern etwa auch in der Frage der Anerkennung der wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgten NS-Opfer“, merkt HOSI-Wien-Generalsekretär Kurt Krickler an. „Bekanntlich hat sich ja die ÖVP bis vor einem Jahr vehement dagegen gewehrt, diese Opfergruppe ins Opferfürsorgegesetz aufzunehmen. Mit ihrer Haltung hat sie die Wertungen der Nazis nachvollzogen und in dieser Frage quasi deren Gedankengut 60 Jahre lang weiter vertreten. Auf die diesbezügliche Kritik der HOSI Wien an der ÖVP-Haltung reagierte ein ÖVP-Abgeordneter mit einer Klagsflut. Die Initiativen der Stadt Wien sind da ein wohltuender Kontrapunkt zur reaktionären ÖVP-Politik.“
Siehe dazu auch unsere Aussendung vom 16. Juni 2005.
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