Für das diesjährige LesBiGay Youth-Wintermeeting vom 5. bis 10. Februar hatte das Organisationsteam der HOSI Linz ein dichtes Programm zusammengestellt. In St. Leonhard im Pitztal wurden die jungen Leute (bis max. 25 Jahre) in einem mit Regenbogenfahnen geschmückten Gästehaus empfangen.
Vier abwechslungsreiche Tage hielten rund dreißig Jugendliche aus Österreich, Deutschland und der Schweiz auf Trab. Am Tag der Anreise stand das Kennenlernen im Vordergrund. Schnell wurden diejenigen, die zum ersten Mal dabei waren, in die Gruppe integriert. Nur ein schwules Paar reiste nach zwei Tagen wieder ab, nachdem es sich unerwartet getrennt hatte.
Nach kräftigem Frühstück schnappten sich die Burschen und Mädels ihre Skiausrüstung und marschierten, so stelzig man es eben mit Skischuhen tun kann, zum Shuttlebus, der sie direkt zum Skilift brachte. In der Pitztaler Gletscherregion erwarteten sie Sonnenschein, glitzernder Schnee und strahlend blauer Himmel. Den AnfängerInnen wurde ein erfahrener Skilehrer zur Seite gestellt, Ski und Snowboards konnten vor Ort gemietet werden. Die Geübteren pflügten im Alleingang die Pisten um oder bildeten kleine Gruppen, um sich an schwierige Abfahrten zu machen. Das gemeinsame Fun-Element zwischendurch war die offi ziell angekündigte Schneeballschlacht, bei der ohne Rücksicht auf Verluste Schneekugeln durch die Luft schossen.
Hunger leiden musste untertags niemand, denn der „Haubenkoch“ Jens – er bekam für seine kulinarischen Darbietungen eine Haube geschenkt – steckte allen täglich ein Lunchpaket zu. Wer einmal keine Lust auf Sonnencreme und Skiunterwäsche hatte, konnte sich dem Tagesausflug nach Innsbruck anschließen und einen Blick aufs Goldene Dachl werfen.
Ein Fixpunkt nach dem anstrengenden Tag war der Besuch der hauseigenen Sauna. Ursprünglich für maximal drei Personen ausgerichtet, fanden in ihr sogar zehn eng an- und übereinanderschlichtete Jungs darin Platz. Die insgesamt sechs Mädels hatten es bei ihrem Saunagang da schon gemütlicher und schlossen sich zur Sicherheit ein.
Das Abendprogramm ließ keine Wünsche offen. Von der schrillen Faschingsparty zeugten die phantasievollen Kostüme, die sich überraschenderweise im Gepäck fanden. Beim Nachtrodeln nistete sich die Gruppe in der Almhütte am Gletscher ein. Zwei Musiker in zünftiger Kleidung spielten dort ebensolche Musik auf Gitarre und Ziehharmonika und sorgten vier Stunden lang für Hüttengaudi. Die beiden hatten Spaß mit ihrem Publikum, fragten anschließend aber etwas unsicher ein Mädchen aus der Gruppe: „Gö, die san scho a bissl schwul?“ Angeheitert vom Jagatee und erschöpft vom Mitgrölen, stürzten sich die Schneehasen spätnachts die gut ausgeleuchtete Rodelpiste hinunter. Am letzten Abend feierten alle gemeinsam den Abschied vom Wintermeeting in der Disco Hexenkessel im Pitztal und versuchten tags darauf bei der Abreise, einen munteren Eindruck zu machen.
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