Vor einem Jahr, am 19. Juli 2005, wurden Mahmoud Asgari (16) und Ayaz Marhoni (18) in der nordostiranischen Stadt Meschhed wegen homosexueller Handlungen öffentlich gehängt. Diese Hinrichtung löste damals weltweit Entsetzen und Empörung aus. „Zum Jahrestag dieser Barbarei werden in zahlreichen Städten überall auf der Welt Gedenkveranstaltungen abgehalten“, erklärt Bettina Nemeth, Obfrau der HOSI Wien.
„Auch wir haben aus diesem Anlass eine Demonstration in Wien angemeldet, um gegen die homophobe, tödliche Politik des Iran im besonderen und gegen die strafrechtliche Verfolgung einvernehmlicher Handlungen unter Erwachsenen und die Todesstrafe im allgemeinen zu protestieren.“
Die konkreten Forderungen der HOSI Wien in diesem Zusammenhang lauten daher auch:
– Schluss mit der Todesstrafe! – Egal, für welches Delikt; egal, wo!
– Schluss mit dem Verbot homosexueller Handlungen! Im Iran und anderswo!
– Politisches Asyl in Österreich für verfolgte Schwule und Lesben aus dem Iran und anderen Staaten mit Totalverbot!
– Keine Abschiebung Homosexueller in den Iran und andere Länder, in denen ihnen Todes- oder Gefängnisstrafe droht!
Menschenrechtsorganisationen zufolge sind seit der Machtübernahme der Ayatollahs 1979 rund 4000 Schwule und Lesben wegen ihrer Homosexualität im Iran hingerichtet worden. Nach islamischem Recht, der Scharia, sind homosexuelle Handlungen mit der Todesstrafe bedroht! In 75 Staaten der Welt besteht noch ein Totalverbot homosexueller Handlungen, also auch unter zustimmenden Erwachsenen, in neun davon ist die Todesstrafe dafür vorgesehen.
„Die HOSI Wien“, so Obmann Christian Högl, „ruft zur Solidarität mit den Homosexuellen im Iran und in all den Staaten der Erde auf, in denen noch ein derartiges Totalverbot besteht. Wir hoffen auf rege Beteiligung an der morgigen Kundgebung.“
Ort: Vor dem Büro der Fluglinie „Iran Air“, Ecke Kärntner Straße/Opernring, Wien I.
Zeit: Mittwoch, 19. Juli 2006, 18 Uhr.
Siehe dazu auch die Aussendungen der HOSI Wien vom: 21. Juli 2005,
21. August 2005 sowie 26. August 2005.