Die HOSI Wien hat den Aufruf zur „1-Jahr-Widerstand“-Demo am kommenden Samstag in Wien mit unterzeichnet und lädt alle Lesben, Schwulen, ihre Familien, Angehörigen, FreundInnen und SympathisantInnen ein, Farbe zu bekennen und gegen die Unterdrückung durch Schwarz-blau am 3. Februar auf die Straße zu gehen.
„Bei der Großdemonstration im Vorjahr am 19. 2. waren tausende Lesben und Schwule mit zahlreichen Transparenten und einem Meer an Regenbogenfahnen vertreten“, erklärt HOSI-Wien-Obfrau Waltraud Riegler. „Wir hoffen, daß auch diesmal viele Lesben und Schwule ein deutliches Zeichen setzen gegen Rassismus, Sexismus, Xenophobie und Homophobie – diese Phänomene sind ja Geschwister, die denselben ideologischen Hintergrund haben. Lesben und Schwule haben allen Grund, aus ureigenstem Interesse gegen diese Regierung zu demonstrieren.“
„Die ÖVP, die zwar seit 15 Jahren mitregiert, jetzt aber so tut, als sei sie die große Reformkraft, war – mit tatkräftiger Unterstützung der FPÖ im Parlament – in Wirklichkeit die große Blockiererin und Bremserin jeglicher Reform in den 14 Jahren der Großen Koalition“, ergänzt HOSI-Obmann Christian Högl.
„Das hat dazu geführt, daß Österreich in Sachen strafrechtliche Diskriminierung Homosexueller längst sogar von Ländern wie Kroatien oder Rußland überholt worden und heute unter 45 europäischen Ländern gemeinsam mit Ländern wie Albanien, Bulgarien und Rumänien Schlußlicht in Europa ist. Von fortschrittlichen Reformen, wie einem modernen Antidiskriminierungsgesetz, wie es in der Mehrzahl der EU-Staaten existiert, oder der rechtlichen Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensformen, wie sie in immer mehr Ländern erfolgt, ganz zu schweigen.“
ÖVP und FPÖ treten Menschenrechte mit Füßen
„Jetzt, da ÖVP und FPÖ, die 15 Jahre lang jegliche Verbesserung der rechtlichen Lage von Lesben und Schwulen verhindert haben, gemeinsam regieren, ist wohl kaum damit zu rechnen, daß sich in diesem Bereich etwas ändert. ÖVP und FPÖ treten weiterhin die Menschenrechte von Homosexuellen mit Füßen. Je früher diese Regierung und die ÖVP-FPÖ-Mehrheit im Nationalrat überwunden wird, desto besser für die Menschenrechte und die Situation von Lesben und Schwulen in diesem Land – und nicht nur dafür.“
HINWEIS: Hier finden sich Fotos vom schwul/lesbischen Block auf der Demo vom 19.2.2000.