Das Gesundheitsministerium wusste also schon im April 2021, dass das Rote Kreuz die von seinem Vorgänger angekündigte Verkürzung auf vier Monate schlicht nicht umsetzt. Passiert ist bisher: nichts. Das Ministerium hat es einfach hingenommen, dass die Ankündigungen des damaligen Gesundheitsministers Anschober vom Roten Kreuz ignoriert werden.
Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien, sagt dazu: “Diese Aussagen zeigen, wie egal es offenbar sogar dem Ministerium ist, das behauptet, ein Ende der Diskriminierung zu wollen. Wenn der neue Gesundheitsminister Johannes Rauch jetzt sagt, dass die Blutspenderverordnung geändert werden soll, dann können wir nur sagen: Wir glauben’s, wenn wir’s sehen.”
Und Otte sagt weiter: “Rauch hat ja bereits gesagt, dass er die Verordnung ändern will. Es gibt sogar die Zustimmung der ÖVP dazu. Aber: Jetzt will man zu dieser Einigung erst noch die Zustimmung der Blutspendekommission. Eben jene Blutspendekommission, in der das Rote Kreuz sitzt, das sich, wie man sieht, seit Jahren selbst bei der kleinsten Verringerung der Diskriminierung querstellt. Wir fordern, dass Rauch endlich mit diesem unwürdigen Schauspiel aufhört und die Blutspenderverordnung so ändert, dass auch schwule und bisexuelle Männer sowie transgender Personen Blut spenden können! Wenn er es ernst meint, muss er seine falsche Rücksicht auf die Oberblockierer vom Roten Kreuz beenden.”