„Am 27. November 1996 hat sich auch die FPÖ eindeutig deklariert, indem sie im Nationalrat für den Fortbestand von Sondergesetzen gegen Lesben und Schwule gestimmt hat. Daher sehen wir uns gezwungen, unseren Appell der vergangenen Jahre an die ÖVP-PolitikerInnen, den Life-Ball nicht durch ihre Anwesenheit zu besudeln, dieses Jahr auch an die PolitikerInnen der FPÖ zu richten“, erklärt HOSI-Wien-Obfrau Waltraud Riegler.
„PolitikerInnen, die offen und aktiv für die Kriminalisierung und Diskriminierung von Lesben und Schwulen eintreten, können nicht als glaubwürdige und solidarische ExponentInnen im Kampf gegen AIDS gelten. Denn gerade diese aktive Diskriminierung von Schwulen leistet der weiteren Ausbreitung von HIV und AIDS Vorschub. Mehr als die Hälfte der Betroffenen in Österreich sind nach wie vor schwule Männer“, ergänzt HOSI-Wien-Obmann Christian Högl. „Es ist im höchsten Grade verlogen, daß dieselben Leute, die im Parlament – Gott sei dank vergeblich – für die Beibehaltung eines Gesetzes (§ 220 StGB) gestimmt haben, aufgrund dessen AIDS-Aufklärungsbroschüren für schwule Männer beschlagnahmt wurden, sich am Life-Ball als bewußte und weltoffene Anti-AIDS-Kämpfer gerieren!“
Gedemütigt, verhöhnt, mißbraucht
„Als HIV-Betroffener werde ich den Life-Ball wegen der möglichen Anwesenheit von heuchlerischen ÖVP- und FPÖ-PolitikerInnen nicht besuchen“, erklärt HOSI-Wien-Generalsekretär Kurt Krickler und appelliert an die PolitikerInnen von ÖVP und FPÖ, dem Event im Wiener Rathaus am 10. Mai fernzubleiben: „Begreifen denn die VertreterInnen von ÖVP und FPÖ wirklich nicht, daß sich durch ihre Anwesenheit HIV- und AIDS-Betroffene gedemütigt, verhöhnt und mißbraucht fühlen? Nicht jeder möchte – ausgerechnet auf einem Benefizfest für HIV-Betroffene – dieselbe Luft atmen wie seine ärgsten Unterdrücker!“