„Die Regenbogen-Parade macht Wien – heuer bereits zum zehnten Mal – im wahrsten Sinn des Wortes bunter, vielfältiger, offener. Als Bürgermeister und als Mensch freue ich mich über solche Impulse, die mit Lebensfreude und guter Laune auf eine Tatsache aufmerksam machen, die wir nicht aus den Augen verlieren dürfen: Diskriminierung muss aus jeder Ebene unseres Lebens verschwinden“, so der Wiener Bürgermeister Michael Häupl.
Und Sonja Wehsely, Stadträtin für Integration, ergänzt: „Heuer werden wir erstmals anlässlich der Regenbogen-Parade das Wiener Rathaus mit einer Regenbogenfahne beim Eingang in der Lichtenfelsgasse beflaggen, weil wir die Lebens- und Liebesfreude in unserer Stadt bejahen.“
„Jahr für Jahr ist die Regenbogen-Parade ein lautes und ermutigendes Zeichen dafür, dass Vielfalt eine Realität ist und Ausgrenzung und Diskriminierung nicht nur dumm, sondern auch extrem uncool sind“, meint Dieter Schindlauer, Obmann des Vereins ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit). Am Samstag, 2. Juli 2005, ist es so weit: Dann bewegt sich der bunte Demonstrationszug zum 10. Mal vom Stadtpark aus gegen die Fahrtrichtung um den Ring bis zum Heldenplatz, wo die große Abschlussveranstaltung über die Bühne geht.
Ulrike Lunacek, Nationalratsabgeordnete der Grünen, war schon bei der ersten Regenbogen-Parade 1996 dabei: „An die erste Parade erinnere ich mich noch sehr genau: Die Aufregung, ob wohl genügend Leute kommen, damit es nicht als Misserfolg wahrgenommen wird; die Freude darüber, wie viele es dann waren. Heute gehört die jährliche Regenbogen-Parade schon so zu Wien wie Festwochen und Donauinselfest – und das ist gut so! Nach der positiven Schweizer Volksabstimmung von Anfang Juni muss die Botschaft an die österreichische Bundesregierung wohl lauten: ‚Traut euch doch endlich – eure WählerInnen sind fortschrittlicher als ihr denkt!‘“
Für Life-Ball-Organisator Gery Keszler ist die politische Botschaft der Veranstaltung aktueller denn je: „Solange im ‚zwangsnormierten‘ Österreich Schwule, Lesben und Transgender-Personen rechtlich nicht vollkommen gleichgestellt sind, sind Initiativen wie die Regenbogen-Parade von größter Notwendigkeit. Die Diskriminierung hierzulande ist willkürlich ideologisch motiviert und entbehrt jedweder wissenschaftlichen Grundlage. Darauf muss wenigstens einmal jährlich laut und deutlich hingewiesen werden – und dagegen muss mit aller Kraft gekämpft werden.“
„Die schwulen Opfer des Nationalsozialismus werden in ihrem Leid nicht anerkannt, weil jene Vorurteile, die damals zum Massenmord führten, noch immer nicht überwunden sind. Sexuelle Diskriminierung ist kein Randthema, sondern ein zentrales Problem unserer Gesellschaft. In einem Land, in dem ein Mensch verfolgt werden kann, bloß weil er liebt, darf sich keiner frei fühlen,“ so der Schriftsteller und Historiker Doron Rabinovici.
Alle erwähnten und weitere Grußworte finden sich im vollen Wortlaut hier.