Die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien zeigt sich erstaunt, dass Bürgermeister Michael Ludwig dem serbischen Politiker Dragan Marković, genannt “Palma”, eine goldene Plakette überreicht hat: “Gerade im Jahr der EuroPride Vienna, die die Stadt Wien ja bedeutend unterstützt, ist es verwunderlich, dass Herr Marković mit Geschenken bedacht wird. Immerhin ist er der einzige Politiker Serbiens, der wegen seiner lesben- und schwulenfeindlichen Aussagen rechtskräftig verurteilt wurde”, sagt Obmann Moritz Yvon. “Wir fordern daher das Rathaus zu einer Klarstellung auf.”
“Homophobie wird in Serbien immer wieder als politisches Zugpferd benutzt, wie auch in anderen Ländern Mittel- und Osteuropas. Umso wichtiger ist der Austausch und die Diskussion mit Poltiker*innen aus diesen Ländern”, ergänzt Obfrau Lui Fidelsberger. Sie erläutert: “Nur Diskussion bewirkt Veränderung. Dafür wäre die EuroPride Vienna ein idealer Anlass gewesen, deswegen bedauern wir die verpasste Gelegenheit.” Als Ausgleich schlägt Fidelsberger vor, die Stadt Wien könnte “serbische LGBTIQ-Aktivist*innen zur EuroPride nach Wien einladen und ihnen damit den Rücken stärken.”
“Dass Marković laut Zeitungsberichten außerdem das Massaker von Srebrenica geleugnet haben soll, zeigt einmal mehr, dass völkischer Nationalismus und Homophobie Hand in Hand gehen. Die HOSI Wien ruft also alle LGBTIQ-Personen dazu auf, ihre Stimme bei der kommenden Europawahl keiner rechtspopulistischen Partei zu geben”, fügt Moritz Yvon abschließend hinzu.