„Ein kostenloser und niederschwelliger Zugang zu PrEP ist ein Game-Changer“, erklärt Obfrau Ann-Sophie Otte. „Jetzt hoffen wir auf eine rasche Umsetzung.“
Die HOSI Wien begrüßt den eingebrachten Entschließungsantrag zu einem niederschwelligen und kostenlosen Zugang zur PrEP. „Zum Welt-AIDS-Tag freuen wir uns über diesen wichtigen Schritt zur Bekämpfung des HI-Virus‘ in Österreich“, sagt Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien.
„Ein kostenloser und niederschwelliger Zugang zu PrEP ist ein wahrer Game-Changer im Kampf gegen HIV. Deshalb begrüßen wir den parteiübergreifenden Entschließungsantrag von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS, mit dem eine langjährige Forderung der HOSI Wien und der LGBTIQ-Community vorangetrieben wird.“ Dafür haben zahlreiche Aktivist*innen jahrelang gearbeitet: „Unser Dank gilt insbesondere der Aids Hilfe Wien, die seit Jahren wichtige Vorarbeit und Überzeugungsarbeit leistet.” Erst im heurigen Frühjahr hat sich die HOSI Wien an der Kampagne der Aids Hilfe Wien „Lust auf PrEP!“ beteiligt.
„Die PrEP ist nachweislich eine hochwirksame Möglichkeit, eine Ansteckung mit HIV zu 99 % zu verhindern. Umso schlimmer ist es, dass es momentan eine Frage der Geldbörse ist, wer diesen Schutz bekommt
”, so Otte. „In der Jugendarbeit der HOSI Wien sehen wir seit Jahren das Problem, dass sich junge queere Menschen dieses Medikament oft nicht leisten können. Im günstigsten Fall kommen Kosten von 45,90 € pro Monat und obendrein meist selbst zu zahlende Untersuchungen bei HIV-Spezialist*innen auf Personen zu, die sich schützen wollen. Das ist für viele schlicht zu teuer, gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Und das ist absurd, denn letztlich bedeutet jede vermeidbare Ansteckung ein Vielfaches an Kosten für die Krankenkassen, wenn dann HIV behandelt werden muss.”
Am Welt-AIDS-Tag wird seit über 30 Jahren auf die Rechte von HIV-positiven Menschen aufmerksam gemacht und zu einem Miteinander ohne Vorurteile oder Ausgrenzung aufgerufen. Die HOSI Wien hofft, mit verstärkter Aufklärung über die Krankheit auch Vorurteile gegenüber Menschen mit HIV abbauen zu können. „Eines der zentralen Probleme, unter denen Menschen mit HIV leiden, ist das sogenannte ‚soziale AIDS‘, also die falschen Vorstellungen und Stigmata, mit denen sie im Alltag immer wieder konfrontiert sind, das geht bis hin zur Verweigerung wichtiger Dienstleistungen“, erklärt Otte.
Und Otte fährt fort: „Umso wichtiger ist hier auch das Signal eines parteiübergreifendes Entschließungsantrags. Wir danken den einbringenden Abgeordneten zum Nationalrat für ihre Arbeit. Denn Gesundheit ist keine Frage der Partei, der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität, sondern der Menschlichkeit. Deshalb gibt es bereits in den meisten Ländern in West-, Mittel- und Nordeuropa eine Kostenübernahme für die PrEP, die damit hervorragende Erfahrungen gemacht haben. Damit bleibt zu hoffen, dass die Bundesregierung und insbesondere Gesundheitsminister Johannes Rauch sich rasch um eine Umsetzung kümmern.“