„Wir sind in höchstem Maße erfreut über die breite öffentliche Diskussion, die in den letzten Tagen zur Lebenssituation von Lesben und Schwulen und zu unserer Forderung nach gleichberechtigter Anerkennung unserer PartnerInnenschaften geführt wurde“, erklärt HOSI-Wien-Obmann Christian Högl.
„Wer hätte es vor 15 Jahren, als Dänemark als erstes Land in Europa die Eingetragene PartnerInnenschaft eingeführt hat, für möglich gehalten, dass auch einmal in Österreich vom Bundespräsidenten abwärts quer durch alle politischen Lager die Diskriminierung von lesbischen und schwulen Paaren erkannt werden würde und Lösungsmaßnahmen eingefordert werden.“
Privilegien nicht für Ehe, sondern für Kindeserziehung
„Dennoch verwundern uns die Argumente, die von Leuten wie ÖVP-Klubobmann Molterer oder Vizekanzler Gorbach zum ‚Schutz‘ der heterosexuellen Ehe vorgebracht werden. Sie bürge für das ‚Wohl des Kindes‘ und sei ‚Keimzelle der Gesellschaft‘. Die Schaffung einer Eingetragenen PartnerInnenschaft für gleichgeschlechtliche Paare kann doch den Wert der Ehe in keiner Weise mindern. Und ein Vorenthalten dieser Rechte wird keine einzige Lesbe und keinen einzigen Schwulen heterosexuell machen“, ergänzt HOSI-Wien-Obfrau Bettina Nemeth. „Wir stimmen dem Argument zu, dass das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen muss, aber daraus ergibt sich keineswegs, dass deshalb die heterosexuelle Ehe eine Sonderstellung beanspruchen kann. Das ist eine Verhöhnung aller alleinerziehenden Mütter und Väter und auch hunderter lesbischer und schwuler Paare, die Kinder haben und gemeinsam für sie sorgen.“
Rasche Einführung der Eingetragenen PartnerInnenschaft
„Die jetzige Debatte hat ganz deutlich gezeigt, dass es keinen einzigen Grund gibt, warum man Lesben und Schwulen länger die völlige Gleichberechtigung verwehren soll. Wir fordern so rasch wie möglich die Einführung der Eingetragenen PartnerInnenschaft nach skandinavischem Vorbild. Trotz einzelner liberaler Stimmen aus der ÖVP sind wir aber skeptisch, ob unter der gegenwärtigen Regierung damit zu rechnen ist“, so Högl abschließend.
HINWEIS: Unter dem Menüpunkt links „Wir wollen heiraten!“ finden sich ausführliche Hintergrundinformationen.