Mitten im Pride-Monat Juni fordert die HOSI Wien ein Jugendzentrum für lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, intergeschlechtliche und queere (LGBTIQ-)Jugendliche. Während es ein breit gefächertes Angebot an Jugendarbeit in Wien gibt, so fehlt ein auf den speziellen Bedarf von LGBTIQ-Jugendlichen zugeschnittenes Jugendzentrum mit professionell geschulten Kräften. „In klassischen Jugendzentren ist ein Coming-out für Jugendliche oft schwierig“, erklärt Ian Allbauer, Jugendreferent der HOSI Wien. „Außerdem kann man dort oft weder andere LGBTIQ-Jugendliche zwanglos treffen, noch sind die Angestellten immer mit der Thematik vertraut. Da müssen dann oft Jugendliche ihre Betreuer*innen Fragen beantworten, statt diese stellen zu können.“
Ann-Sophie Otte, seit dieser Woche neue Obfrau und bisherige Jugendreferentin der HOSI Wien, sagt zu den Hintergründen: „Jugendliche, die ihre eigene sexuelle Orientierung bzw. Geschlechtsidentität erst entdecken, sind oft besonders allein. LGBTIQ-feindliche Beschimpfungen in Schulen sind keine Seltenheit, und selbst in ihren Familien werden sie oft nicht akzeptiert. Das führt zu einer bis zu sechsmal höheren Suizidalität. Um das zu ändern, braucht es Profis.“
„Es gibt zwar in Wien bereits Anlaufstellen für LGBTIQ-Jugendliche“, so Moritz Yvon, Obmann der HOSI Wien. „Allerdings kommen niederschwellige Angebote immer öfter an ihre Grenzen, da diese weitgehend ehrenamtlich getragen sind. Dieses Angebot soll die bestehende LGBTIQ-Jugendarbeit also ergänzen. Für uns ist dabei wichtig, dass ein solches Jugendzentrum unabhängig, selbstverwaltet und stark in der Community verankert ist.“ Erhoben wird diese Forderung von der Jugendgruppe der HOSI Wien, die darin vom Vorstand der HOSI Wien unterstützt wird.