Die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien begrüßt die gestern gegen den 17-jährigen Angeklagten ausgesprochene Verurteilung zu sechs Monaten bedingter Haft, 500 Euro Schmerzensgeld und einer Anti-Aggressionstherapie. Er und zwei unbekannte Kumpane hatten nach der Demonstration vor dem Café Prückel im Jänner einen 18-jährigen Teilnehmer, ein Mitglied der Jugendgruppe der HOSI Wien, verfolgt und ins Gesicht geschlagen.
„Es ist ein gutes Urteil, das eine klare, unmissverständliche Grenze setzt – ohne dass der Jugendliche einfach weggesperrt wird“, freut sich Moritz Yvon, Jugendreferent der HOSI Wien. „Gewalt gegen Lesben und Schwule wird nicht hingenommen oder verharmlost, das ist ein wichtiges Signal.“
Wichtig: Homophobie als „verwerfliches“ Motiv anerkannt
Lui Fidelsberger, ebenfalls Jugendreferentin und neu gewählte Schriftführerin des Vereins, meint: „Besonders wichtig ist, dass Richter Franz Furtner die Homophobie als Motiv benannt und in sein Urteil miteinbezogen hat. Denn es muss als erschwerender Umstand gewertet werden, wenn eine Straftat homophob motiviert ist.“
Obmann Christian Högl ergänzt: „Und umso dankbarer sind wir dem jungen Mann für seinen Mut, diese Tat auch anzuzeigen. Denn nur so kann auch etwas unternommen werden. Wir rufen daher alle Lesben und Schwulen dazu auf, derartige Übergriffe immer zur Anzeige zu bringen. Allen, die wenig Erfahrung im Umgang mit den Behörden haben, bieten wir dafür natürlich unsere Unterstützung an.“
Berichte über das Urteil und den Vorfall können auf http://wien.orf.at/news/stories/2707651/ und http://derstandard.at/2000014919963/Schlaege-nach-Kuss-Demo-Die-homophobe-Sauerei nachgelesen werden.