Die katholische Männerbewegung hat sich am Freitag (13. 7.) dafür ausgesprochen, Schwulen und Lesben staatliche Wege zur rechtlichen Anerkennung ihrer Lebensgemeinschaften zu eröffnen und ihnen auch den kirchlichen Segen in einer speziellen Feier anzubieten. Der St. Pöltner Diözesanbischof Kurt Krenn übte daran heute heftige Kritik und drohte der katholischen Männerbewegung Konsequenzen an, die bei der Bischofskonferenz im November beschlossen werden sollen.
„Wir begrüßen den Schritt der katholischen Männerbewegung und wenden uns entschieden gegen die Einschüchterungsversuche von Bischof Kurt Krenn. Immer mehr Katholiken wollen die homosexuellenfeindliche Haltung der Amtskirche nicht mehr hinnehmen und artikulieren ihre Meinung“, erläutert HOSI-Wien-Obfrau Helga Pankratz. „An der Kirchen-Basis besinnt sich eine stetig wachsende Zahl an Gläubigen auch in solchen Fragen der wahren Werte des Christentums, die nicht von Ausgrenzung, sondern von Akzeptanz und Nächstenliebe geprägt sind.“
HOSI-Wien-Obmann Christian Högl assistiert: „Mit solchen Aussagen disqualifiziert sich Herr Krenn als Vertreter eines ewiggestrigen Gedankengutes von selbst. Statt sich gegen eine Öffnung der Kirche für Homosexuelle zu stellen, sollten er und seine Amtskollegen sich endlich für das unsägliche Leid entschuldigen, das die katholische Kirche Lesben und Schwulen in ihrer Geschichte angetan hat.“
„Wenn zwei Menschen einander lieben und für einander Verantwortung übernehmen wollen, kann man ihnen doch den Segen für ihre Verbindung nicht verwehren, nur weil sie beide das gleiche Geschlecht haben! In der Altkatholischen Kirche und den Evangelischen Kirchen sind lesbische und schwule Paare übrigens schon seit geraumer Zeit willkommen, und es werden Segnung ihrer Partnerschaften durchgeführt“, schließt Högl.