Heute vor 75 Jahren wurde das Konzentrationslager Mauthausen durch amerikanische Soldaten befreit. Wir gedenken heute all jener Menschen, die dort auf grauenvolle Weise durch die Nationalsozialisten ermordet worden sind. Unter ihnen befanden sich auch Menschen, die den Rosa Winkel trugen, der nationalsozialistischen Kennzeichnung für Homosexualität. An deren Verfolgung und Ermordung wird jedes Jahr an dem vor 36 Jahren angebrachten Gedenkstein der Homosexuellen Initiativen Österreichs erinnert.
„Wir bedauern, dass es uns aufgrund der bestehenden Situation dieses Jahr nicht möglich ist, eine Befreiungsfeier abzuhalten“, sagt Markus Steup, Referent des Antifaschistischen Komitees der HOSI Wien, und fährt fort: „Es ist auch nur ein schwacher Trost, dass nach jahrzehntelangem Urgieren die Stadt Wien in diesem Jahr endlich dieser Opfergruppe ein Mahnmal errichtet.“
„Es ist wichtig, dass wir erinnern und die Opfer nicht vergessen. Gleichzeitig sollten wir aber auch nicht vergessen, dass das gegenwärte Gedenken sich oft in Phrasen erschöpft. Seine wichtigste Aufgabe bestand darin, dass künftige Generationen die Fehler der Geschichte nicht wiederholen. Derweil lassen die politischen Entwicklungen in zahlreichen Ländern innerhalb und außerhalb Europas mutmaßen, dass es darin versagt hat. Der Kampf für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, gegen Ausgrenzung und Menschenhass muss jeden Tag neu geführt werden!“