„Wir gratulieren Ball-Vater Gery Keszler zu seiner konsequenten Politik, keine PolitikerInnen von ÖVP und FPÖ zu diesem Fest gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und das ‚soziale AIDS‘ offiziell einzuladen. Es wäre in der Tat unerträglich für Betroffene zu wissen, daß am Life-Ball PolitikerInnen dieser Parteien teilnehmen, die die Hauptschuld an diesem sozialen AIDS tragen“, erklärt HOSI-Wien-Obfrau Helga Pankratz anläßlich des übermorgen zum 10. Mal stattfindenden Charity-Events.
ÖVP- und FPÖ-PolitikerInnen auf dem Life Ball unerwünscht
„Leider haben so manche F-Politiker kein Gespür dafür, welche Zumutung und welches Ärgernis ihre Teilnahme am Life-Ball für Betroffene ist, und nehmen als gewöhnliche Besucher trotzdem teil. Wenn man schon als Politiker für die rechtliche Ungleichbehandlung der von HIV am stärksten betroffenen Gruppe der Homosexuellen eintritt und diese Diskriminierung vehement verteidigt, dann sollte man wenigstens so viel Takt und Anstand haben, einem Ereignis wie dem Life-Ball fernzubleiben“, ergänzt HOSI-Wien-Obmann Christian Högl.
Unerfreuliche Begegnung mit Heuchlern
„Im Vorjahr begegnete ich FPÖ-Minister Karl-Heinz Grasser auf dem Ball, was mir den ganzen Abend verdorben hat“, berichtet HOSI-Wien-Generalsekretär Kurt Krickler, der selbst seit 20 Jahren mit HIV lebt. „Als ich ihn zur Rede stellte, rechtfertigte er sich bloß, er persönlich würde Homosexuelle nicht diskriminieren, und tat ansonsten so, als hätte er mit der FPÖ gar nichts zu tun. Ich hoffe, unerfreuliche Begegnungen mit Heuchlern dieser Art bleiben mir heuer erspart.“
„Soziales AIDS ist ja nicht, wenn der Nachbar nicht mehr grüßt oder die Bäckerei einem keine Semmeln mehr verkauft“, meint Pankratz weiter, „sondern entsteht ja in erster Linie durch die Unterdrückung von Homosexuellen und die totale Rechtlosigkeit gleichgeschlechtlicher PartnerInnenschaften, wofür in Österreich hauptsächlich die FPÖ und ÖVP die Verantwortung tragen. Deshalb freuen wir uns auch, daß es übermorgen wieder eine Wedding Chapel im Rathaus geben wird, um die Rückständigkeit der ÖVP- und FPÖ-Gesellschaftspolitik bewußt zu machen.“