„Die Zeit der Symbole ist vorbei. Wir leben in einer freien Demokratie, da sollen die Menschen zusammenleben, mit wem sie wollen. Das ist ein Grundrecht“, so Sonja Wehsely, Wiener Stadträtin für Integration.
Bei der Pressekonferenz anlässlich der bevorstehenden 10. Regenbogen-Parade am 2. Juli 2005 forderte sie einmal mehr, die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen mit heterosexuellen Paaren umzusetzen. „Wir sind europäisches Schlusslicht.“ Und Maria Vassilakou, Klubobfrau der Grünen im Wiener Rathaus, ergänzt: „Österreich ist schon umzingelt von Ländern, die gleichgeschlechtliche PartnerInnenschaften eingeführt haben. Wir dürfen uns nicht länger der Realität verschließen.“ Beide Politikerinnen sind sich aber bewusst, dass dafür andere Mehrheitsverhältnisse im Nationalrat erforderlich sind. „Wir brauchen eine neue Regierung, damit endlich ganz Österreich heiraten darf“, so Vassilakou.
„Alle haben dieselben Rechte. Wir sind daher stolz, auf der Regenbogen-Parade singen zu dürfen“, so Lynne Kieran von den Rounder Girls, die schon bei der ersten Regenbogen-Parade 1996 dabei waren.
Am Samstag, 2. Juli 2005, wird der bunte Demonstrationszug bereits zum 10. Mal in entgegengesetzter Fahrtrichtung um den Ring ziehen. Die große Schlussveranstaltung findet auf dem Heldenplatz statt. Bereits am Freitag feiern die Buchhandlung Löwenherz und das Café Berg das 12-Jahres-Jubiläum ihres Bestehens mit einem Straßenfest in der Wasagasse.
„Falls jemand die Wetterprognosen für Samstag gehört hat, der kann beruhigt sein: Ohne einen kleinen Schauer kann es nämlich keinen Regenbogen geben“, so Christian Högl, Obmann der HOSI Wien, zum Abschluss.