Es war ein weiter Weg, den die HOSI Wien gegangen ist, um schließlich beim ECOSOC, dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, Konsultativstatus zu erlangen. Nun ist es definitiv: Die HOSI Wien hat letzte Woche den Beraterstatus endgültig zuerkannt bekommen! Bereits am 28. Mai hat sich das NGO-Komitee als zuständiges Unterorgan für die Zuerkennung des Konsultativstatus ausgesprochen (siehe Medienaussendung vom 29. Mai 2013).
Nun ist der ECOSOC wie erwartet der Empfehlung gefolgt. Die EU-Delegation sprach bei dessen Sitzung von einer historischen Entscheidung, den Beraterstatus an zwei Organisationen, die für die Rechte von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität eintreten, zu verleihen. (Zugleich mit der HOSI Wien erhielt auch die Australian Lesbian Medical Association den Status zuerkannt.)
Mehr Möglichkeiten der Mitsprache
Konkret bedeutet der Beraterstatus, dass der HOSI Wien neue Formen der politischen Partizipation auf dem internationalen Parkett offenstehen. Ob bei offiziellen Sitzungen von Unterorganisationen, wie dem UN Human Rights Council oder der UN Commission on the Status of Women, oder bei internationalen Konferenzen und Events – die HOSI Wien kann ab sofort nicht nur teilnehmen, sondern z. B. in Form von mündlichen und schriftlichen Beiträgen aktiv an Entscheidungsfindungsprozessen und internationalen Debatten mitwirken. Der Konsultativstatus bietet auch die Möglichkeit, Veranstaltungen in UNO-Gebäuden abzuhalten. All diese Formen der Mitgestaltung eröffnen der HOSI Wien neue Kanäle, für die Gleichstellung von homosexuellen Menschen einzutreten.
Eine Ehre, aber auch eine Aufgabe
„Die Zuerkennung des UNO-Beraterstatus ist eine große Ehre für die HOSI Wien und eine Bestätigung für die intensive Arbeit, die wir über die letzten Jahre und Jahrzehnte geleistet haben“, so HOSI-Wien-Obmann Christian Högl. „Darüber hinaus ist sie gleichzeitig ein Ansporn, in Zukunft noch stärker auf internationaler Ebene für Gleichstellung einzutreten. Das Ziel der kommenden Jahre ist eine stärkere internationale Vernetzung. Angedacht ist auch die Organisation einer größeren internationalen Konferenz zu LSBT-Themen in Wien, bei der Strategien zur Verbesserung der menschenrechtlichen Situation Betroffener erarbeitet werden sollen.“
HOSI-Wien-Obfrau Cécile Balbous meint dazu: „Es muss ein klares internationales Bekenntnis zur Anerkennung von Lesben- und Schwulenrechten geben. Insbesondere die Situation von lesbischen Frauen wird in der öffentlichen Wahrnehmung oft ausgeblendet. Der Beraterstatus der HOSI Wien ist kein Selbstzweck, sondern vor allem auch eine Aufgabe für die Zukunft.“