Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien

1. Lesben- und Schwulenverband Österreichs

ÖVP-Tancsits einmal mehr der Unwahrheit überführt!

Österreichische Cartellbrüder bestätigen in einem Beitrag im Internet, was ÖVP-Abgeordneter Walter Tancsits vor Gericht geleugnet hat: Tancsits wollte die Anerkennung der wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgten NS-Opfer im Opferfürsorgegesetz (OFG) sehr wohl verhindern!

In einem Beitrag auf www.couleurstudent.at heißt es: „Die Schwuchteln wollen (…) Opfer des Nationalsozialismus sein. Dabei schrecken sie vor Diffamierungen von Katholiken und Cartellbrüdern nicht zurück. Jüngstes Opfer: Der praktizierende Katholik, ÖVP-Nationalratsabgeordneter (ja, doch, diese Kombination gibt es noch!) und Cartellbruder Mag. Walter Tancsits, der sich aus gutem Grunde weigerte, auch Schwuchteln und Lesben als Anspruchsberechtigte in das Opferfürsorgegesetz (!) aufzunehmen und sie damit formell zu Opfern des Nationalsozialismus zu ernennen.“

„Dieser Artikel ist nicht nur bezeichnend für das politisch-geistige Umfeld, in dem Cartellbruder Tancsits beheimatet ist“, zeigt sich HOSI-Wien-Generalsekretär Kurt Krickler erschüttert und fühlt sich in seiner bisherigen Einschätzung des Abgeordneten immer mehr bestätigt. „Dieser Beitrag beweist auch, dass Tancsits geflunkert hat, als er im Ehrenbeleidigungsverfahren gegen mich und die HOSI Wien immer wieder behauptet hat, er sei einer entsprechenden Novellierung des OFG nicht grundsätzlich ablehnend gegenübergestanden, sondern habe bloß die Notwendigkeit einer solchen Gesetzesänderung nicht gesehen.“ Schon in der Hauptverhandlung am 28. April 2005, die zum Freispruch der HOSI Wien und ihrer beiden Aktivisten Christian Högl und Kurt Krickler führte, hat Tancsits nicht die Wahrheit gesagt. Auf die Frage der Richterin, ob er wisse, dass Opfer dezidiert Auszahlungen nach dem OFG erhalten haben, antwortete er nämlich mit „Ja“. „Das ist aber nachweislich nicht wahr“, stellt Krickler klar. „Kein einziges wegen seiner sexuellen Orientierung verfolgtes NS-Opfer hat – wegen mangelnder Rechtsgrundlage – aus diesem Verfolgungsgrund eine Entschädigung nach dem OFG bekommen. Im Gegenteil: Alle diesbezüglichen Anträge von Rosa-Winkel-Häftlingen wurden abgelehnt.“

In Dollfuß-Familie eingeheiratet

Nicht uninteressant im Zusammenhang mit der von Tancsits gegen die HOSI Wien angestrengten Klagsflut ist auch der Umstand, dass er mit einer Enkeltochter des austrofaschistischen Kanzlers Engelbert Dollfuß verheiratet ist, was wahrscheinlich der eigentliche – wenn auch möglicherweise unbewusste – Auslöser für diese Klagsflut ist. Denn in der inkriminierten Medienaussendung der HOSI Wien vom 4. März 2005 heißt es: „Mit der ÖVP ist kein moderner demokratischer Staat zu machen. Die ÖVP lebt in Wirklichkeit geistig noch in den Zeiten des klerikalen Austrofaschismus, wie ja auch ihre ungebrochene Dollfuß-Verehrung beweist.“

Spendenaufruf

Die HOSI Wien ruft zu Spenden für die Kosten der teuren Gerichtsverfahren auf. Spenden werden auf Wunsch auch als Darlehen betrachten, die bei Gewinn der Verfahren zurückgezahlt werden.

Spenden werden erbeten auf das Konto der HOSI Wien:

Konto Nr. 0023-57978/00 bei der BA-CA, BLZ 12.000, Kennwort „Tancsits“.

Für Überweisungen aus dem Ausland:

IBAN: AT71 1100 0002 3579 7800
BIC/SWIFT: BKAUATWW
Bank Austria – Creditanstalt
Schottengasse 6, 1010 Wien

ANMERKUNG: Die wichtigsten Dokumente aus den Akten des Verfahrens sowie Links zu bisherigen Aussendungen in dieser Sache finden sich am Ende unserer Aussendung vom 14. März 2006.

Schreibe einen Kommentar