„Nicht nur das Rathaus, sondern – erstmals – auch das Parlament wird heuer zur Parade mit Regenbogenfahnen geschmückt sein“, berichtete heute Vormittag Martina Glanzl von der HOSI Wien, die bereits zum sechsten Mal für die Organisation der Regenbogenparade verantwortlich zeichnet. „Nationalratspräsidentin Barbara Prammer hat dieses sichtbare Zeichen für die Unterstützung der Anliegen von Lesben, Schwulen und Transgenderpersonen ermöglicht.“
„Raus aus dem Abseits!“
Das diesjährige, in Anknüpfung an die Fußball-EM gewählte Paradenmotto „Raus aus dem Abseits!“ soll die wichtige Funktion der Parade, Sichtbarkeit zu schaffen, unterstreichen. „Denn noch immer möchten uns viele Menschen und Gruppierungen am liebsten wieder in die Unsichtbarkeit drängen“, erklärte HOSI-Wien-Obmann Christian Högl unter Hinweis auf Österreichs östliche Nachbarländer, „wo auch heuer wieder – wie in Russland oder Moldawien – Paraden erst gar nicht genehmigt oder – wie erst an den letzten beiden Samstagen in Sofia, Brünn und Budapest geschehen – von Gegnern und Demokratiefeinden tätlich angegriffen wurden.“
Die herausragende und einmalige Bedeutung der Regenbogenparade für die Sichtbarkeit der schwul-lesbischen und Transgender-Community unterstrichen auf der heutigen Pressekonferenz im Szene-Café Berg auch Sandra Frauenberger, Wiens Stadträtin für Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal, sowie Maria Vassilakou, stellvertretende Bundessprecherin der Grünen. Frauenberger verwies darauf, dass die Stadt Wien bereits auf Landesebene ihre Aufgaben in Sachen Gleichstellung erledigt habe, und bedauerte, dass durch die jüngsten bundespolitischen Entwicklungen das geplante Lebenspartnerschaftsgesetz nicht mehr beschlossen werde. Heftige Kritik an der ÖVP, aber auch der FPÖ übte Maria Vassilakou. Sie zeigte sich besorgt, dass die FPÖ unter HC Strache die Homosexuellen als neues Feindbild aufbaue. Hier gelte es den Anfängen zu wehren, damit es in Österreich nicht zu ähnlichen Entwicklungen wie in unseren östlichen Nachbarstaaten komme.
Abschlusskundgebung am Heldenplatz
Die Parade am kommenden Samstag, 12. Juli, startet um 14 Uhr am Stadtpark und wird sich – andersrum zur üblichen Fahrtrichtung – über Kai und Ringstraße zum Heldenplatz bewegen, wo zwischen 17 und 22 Uhr die Abschlussveranstaltung stattfinden wird. Das Publikum erwartet ein abwechslungsreiches Programm, das für jeden Geschmack etwas bieten wird: rockige Töne von Slaves of Suppression, sanfte Klänge der Liedermacherin Laura Rafetseder, poppige Partymusik von Friek, eingängige Melodien von Zweitfrau, House Music von DJ Sonic und DJ Junior Sonic sowie die Höhepunkte Right Said Fred und Kosheen.
Die Celebration wird in bewährter Manier von Holger Thor alias Miss Candy moderiert. Als Redner wird u. a. Philipp Braun, Generalsekretär des internationalen Lesben- und Schwulenverbands ILGA, erwartet. Weiters wird der/die Gewinner/in des Publikumspreises des internationalen Plakatwettbewerbs homo:foul (gegen Homophobie im Fußball) bekannt gegeben. Nach der Celebration wird bei der offiziellen Pride Night im Museumsquartier (Hofreitstallungen) sowie in zahlreichen Lokalen und Clubs der Wiener Szene weitergefeiert.
Alle Infos zur 13. Regenbogenparade und zur Celebration unter www.regenbogenparade.at.
Rückfragehinweis:
Martina Glanzl, Pressebetreuung
Christian Högl, Obmann, Tel. 0699 11811038