Vienna Pride 1.-18. Juni, 27. Regenbogenparade am 17. Juni
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile: Das ist die Erfahrung der Bewegung der Lesben, Schwulen, Bisexuellen, transgender, intergeschlechtlichen und queeren (LGBTIQ-)Menschen. Die Fortschritte der letzten Jahrzehnte wurden gemeinsam erreicht, von einer Community, die gemeinsam auf die Straße geht und sich den Rücken stärkt, von einer Community, die sich nicht spalten lässt. Aber auch mit Unterstützung aller Menschen der Mehrheitsgesellschaft, die für gleiche Rechte, Schutz vor Diskriminierung und ein selbstbestimmtes Leben für alle – unabhängig von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität – einstehen. Dem widmet Vienna Pride 2023 das Motto „Together we rise.”
Sichtbarkeit mir mehr als 2 Wochen Programm
„Mit einem Programm, das sich über mehr als 2 Wochen erstreckt, sorgt Vienna Pride für Sichtbarkeit der LGBTIQ-Community und ihrer Anliegen. Über die Stadt verteilt werden Zeichen für Solidarität, Respekt und Menschenrechte – für eine Gesellschaft, in der alle Menschen Platz haben – gesetzt“, so Vienna-Pride-Organisatorin Katharina Kacerovsky-Strobl.
„Im vergangenen Jahr war das Motto ‚Pride against hate‘. Es wurde ein sichtbares Zeichen gegen den zunehmend zu Tage tretenden Hass der letzten Jahre gesetzt. Wir konnten zeigen, dass wir in der Mitte der Gesellschaft sind – und nicht jene, die ihre Feindseligkeit verbal oder physisch zum Ausdruck bringen. Diesen Schwung und diese Mobilisierung nehmen wir mit ins Jahr 2023“, so Kacerovsky-Strobl weiter.
Und sie fährt fort: „Von 1.-18. Juni findet Vienna Pride 2023 statt. Gemeinsam mit der Community, mit unseren Kooperationspartner*innen und mit allen unseren Unterstützer*innen organisieren wir eine Vielzahl von eigenen und Kooperations-Veranstaltungen, die auf ganz Wien verteilt sind.“ Dazu zählen unter anderem das Straßenfest „Andersrum ist nicht verkehrt“ des Bezirks Mariahilf am 10. Juni, das Pride Village am Rathausplatz ist von 14.-17. Juni geplant, der Pride Run wird am 16. Juni auf der Wiener Ringstraße stattfinden und die Regenbogenparade am 17. Juni. Kacerovsky-Strobl sagt: „‚Together we rise‘ meinen wir wörtlich: Mit über 2 Wochen Programm sorgen wir für die Sichtbarkeit und setzen ein Zeichen für eine weltoffene Gesellschaft geründet auf Wertschätzung, Anerkennung und gleichen Rechten, in der alle Menschen Platz haben.“
Pride Village soll 2023 wieder Treffpunkt für Community sein
Das gilt besonders für das Pride Village, die Zeltstadt auf dem Rathausplatz, das zu Vienna Pride ein Zuhause vieler Vereine und Initiativen der LGBTIQ-Community ist. „Nach dem Covid-bedingten mehrjährigen Aussetzen – eine Zeit, in der es schmerzlich vermisst wurde –, soll 2023 nun endlich wieder ein Pride Village stattfinden. Neben einem Unterhaltungsprogramm bietet es den Community-Organisationen die Möglichkeit, Beratung anzubieten, über ihre Arbeit und ihre Anliegen zu informieren, sowie sich zu vernetzen. Das Pride Village ist seit seinem ersten Stattfinden ein wichtiger Treffpunkt der Community, vereint Unterhaltung und Aktivismus und sorgt mit seiner Lage im Herzen der Stadt für große Sichtbarkeit. Die Gespräche mit der Stadt Wien sowie mit anderen Partner*innen und Unterstützer*innen zur Sicherstellung der Finanzierung laufen auf Hochtouren“, sagt Kacerovsky-Strobl.
Gemeinsam auf die Straße für eine weltoffene Gesellschaft
Der Höhepunkt von Vienna Pride wird, wie jedes Jahr, die Regenbogenparade sein. Diese Demonstration für die Rechte und Anliegen von LGBTIQ-Personen und gesellschaftliche Akzeptanz wird am 17. Juni um den Ring ziehen, traditionsgemäß „andersrum“, also gegen die Fahrtrichtung. Organisiert wird sie von der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien. HOSI-Wien-Obfrau Ann-Sophie Otte sagt: „Die Regenbogenparade verkörpert den Geist unserer politischen Bewegung: Wir stehen auf für unsere Menschenrechte, wir gehen gemeinsam auf die Straße für eine weltoffene Gesellschaft. Und die letzten Jahre haben deutlich gezeigt: Gemeinsam können wir Schwierigkeiten und Rückschläge überwinden. Es macht uns stolz, dass wir jedes Jahr die größte Demo in Österreich sind, denn das zeigt auch, wie ungeheuer viele Menschen, die nicht selbst zur LGBTIQ-Community gehören, uns unterstützen.“
Das zeigt sich auch an der gewaltigen Unterstützung in der Organisation: Mehrere hundert Ehrenamtliche tragen jedes Jahr zu Vienna Pride bei. Kacerovsky-Strobl und Otte danken ihnen: „Ohne sie gäbe es Vienna Pride nicht. Sie sind das Rückgrat und die Seele der Community.“ Auch der Stadt Wien gilt ihr Dank, die bereits wieder Unterstützung signalisiert hat.