Weihnachten stand wieder mal vor der Tür, und das bedeutet für viele von uns, noch die letzten Geschenke einzukaufen. Warum sollte man das nicht auch gemeinsam machen? Allerdings wird auf Wiens Christkindlmärkten jedes Jahr das gleiche feilgeboten, und deshalb entschied die Jugendgruppe der HOSI Wien, am letzten Adventsamstag, dem 22.12.2007 einen Ausflug ins verschneite Graz zu unternehmen.
Noch zu nachtschlafender Zeit – um 8 Uhr morgens – trafen wir uns am Startpunkt Simmering und machten uns per Auto auf den Weg. Auch die Frühtemperatur von -12° C konnte uns weder abschrecken noch aufhalten, und auch das Auto sprang nach wärmenden Streicheleinheiten an. In der Autobahnraststation Zöbern genehmigten wir uns nicht nur einen morgendlichen Kaffee, sondern trafen auch mit der schwulen Delegation aus Bruck an der Leitha zusammen, mit der wir dann gemeinsam Richtung Graz fuhren.
Um 11 Uhr war Ankunft in Graz – Außentemperatur -8° C – brrrr! Nach zermürbender Parkplatzsuche und Streit mit dem Kurzparkzonenautomaten konnten wir den ersten Rundgang durch die Innenstadt machen. Da die Grazer City doch um einiges kleiner ist als die Wiener, konnte man nahezu an jedem Platz und in jedem Winkel einen Weihnachtsmarkt finden. „Graz ist anders“, stellten wir fest, denn die weihnachtlichen Produkte waren nicht nur um gute 20 Prozent kitschiger als die in Wien, sondern auch im selben Maße teurer. Da wir auch in einem Grazer Kaufhaus nicht das Richtige finden konnten, beschlossen wir, uns auf die Suche nach Essbarem zu machen. Wir fanden ein nettes Wirtshaus in der Innenstadt, das auch ganz passable Preise hatte, aber dementsprechend voll war es auch. Nachdem man uns das zweite Mal etwas ungehalten auf später vertröstet hatte, entschieden wir, unser Glück weiter außerhalb der Innenstadt zu versuchen. Wir hatten Glück: Der freundliche Japaner ums Eck vom Schlossberg hatte geöffnet, sogar noch ausreichend Plätze am Running-Sushi-Förderband frei, und so schlugen wir uns die Bäuche mit rohem Fisch und anderen asiatischen Köstlichkeiten voll.
Nach diesem Mahl wollten wir eigentlich einen Verdauungsspaziergang auf den Schlossberg zum Uhrturm machen, jedoch waren die Wege wegen Schnee und Glatteis aus Sicherheitsgründen gesperrt, und so waren wir gezwungen, den Aufzug zu nehmen. Oben angekommen, bot sich uns wegen des dichten Nebels leider kein schönes Panorama über die Stadt, aber wir ließen unsere Stimmung vom Nebel nicht trüben und machten unseren Rundgang durch die dichten Schwaden.
Wieder am Fuße des Berges zurück, beschlossen wir, eines der nahegelegenen Szenecafés aufzusuchen. Leider mussten wir feststellen, dass das nächste nicht nur gar nicht so nahegelegen, sondern auch geschlossen und die Lokalität zu vermieten war. Um nun nicht ganz an Ort und Stelle einzufrieren, suchten wir das nächste Kaffeehaus auf, das sich als total überheizt und etwas spießig herausstellte. Der Kellner beäugte unsere Gruppe zunächst etwas konsterniert. Als wir ihn mit einem 100-Euro-Schein an unseren Tisch winkten, wurden wir dann doch bedient. Aufgewärmt vom Kaffee, traten wir – es war schon die Dunkelheit hereingebrochen – unsere Heimreise an.
Obwohl der Ausflug allen sehr viel Spaß gemacht hatte, kamen wir überein, dass der nächste Ausflug bei höherer Außentemperatur im Frühling oder Sommer stattfinden sollte.
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